Produkte ABEG eXtreme
Neu: Kräftiger und schneller
Wälzlager-Baureihen mit verbesserten Leistungsmerkmalen
Für hochbelastete Anwendungen
In jüngster Zeit standen im Fokus der Weiterentwicklungen von Wälzlagern vor allem höhere Lebensdauer, Energieeffizienz, Dichtungen und Korrosionsschutz. Um diesem Bedarf Rechnung zu tragen, hat die Karlsruher Findling Wälzlager GmbH das Portfolio in den vergangenen Jahren um eine Vielzahl innovativer leistungsfähiger Produkte erweitert. Die neusten Entwicklungen verbessern die Eigenschaften von Rillenkugellagern bei starken Belastungen oder hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten.
Wurde bisher dem Anwender für seinen Standardbedarf eine optimale Lösung bei Findling in den vier ABEG-Leistungsklassen EasyRoll, Eco, Supra und Premium zur Auswahl angeboten, so kommen in 2011 lebensdauergesteigerte Produkte für extreme Einsatzbedingungen dazu. Die Karlsruher beginnen mit zwei Kugellagerbaureihen für besonders schnell laufende Wellen und für den Schwerlastbereich. Vorteil für den technischen Einkauf: Die Lebensdauerwerte übertreffen ein Standard-Premiumlager um 20 Prozent. Findling hat eine Angebots-Lücke für diese Wälzlager-Anwendungsfelder festgestellt, denn wer eine maximale Lebensdauer erreichen wollte, musste ein Standard-Premiumlager nehmen oder aber lange Lieferzeiten für eine Sonderlösung mit Sonderfett und Sonderspezifikationen in Kauf nehmen. Da für diese anspruchsvollen Einsatzbereiche nun ein lagerhaltiges Standardsortiment vorgehalten wird, kann Findling erneut ein technisch wie wirtschaftlich optimales Angebot präsentieren.
Ausgehend von der Supra-Leistungsklasse konnten durch Verbesserungen wie zum Beispiel Reduzierung der Lagerlufttoleranz, Änderung der Befettung sowie Optimierung des Dichtungssystems die Leistungsmerkmale über die der Premium-Klasse verschieben werden, ohne dass der Kaufpreis über der eines Standard-Premium-Lagers liegt. Auf diese Weise bezahlt der Anwender für ein ABEG-Produkt nicht mehr und nicht weniger, als was auch wirklich benötigt wird.
ABEG ermöglicht die Auswahl und Kombination von international verfügbaren Wälzlager-Innovationen. Spezielle Ausstattungsmerkmale wie Fette, Dichtungen, Käfigausführungen, Beschichtungen oder Werkstoffe binden den Anwender heute nicht mehr an eine bestimmte Leistungsklasse. Denn bei ABEG sind Ausstattungsmerkmale mit Leistungsklassen weitgehend frei kombinierbar. Durch Fokussierung auf lebensdauersteigernde Parameter wird ein Optimum der eingesetzten Wälzlager erreicht. Eine Überdimensionierung entfällt und somit wird das zum Einsatz kommende Wälzlager auch im Einkauf günstiger. In Karlsruhe ist es nun gelungen, durch das selektive Auswahlverfahren von Kugellagern eine solche Einsparmöglichkeit sowohl für den Einsatz bei schnelldrehenden Wellen, zum Beispiel bei Elektromotoren, als auch im Schwerlastbereich wie im Kran- oder Förderanlagenbau zu offerieren.
Bauteiloptimierung zum angemessenen Preis
Wälzlager-Prüfstand
Das selektive Auswahlverfahren geschieht durch Auswertung von Testreihen, die auf den ABEG-Leistungsprüfstand gefahren wurden. Dieser wurde bei Findling entwickelt und vergangenes Jahr in Betrieb genommen. Er besteht aus zwei parallelen Stationen, die mit je zwei Lagern bestückt werden können. In enger Zusammenarbeit mit den Wälzlager-Herstellern wurden auch die Einzelkomponenten wie Dichtungen oder Befettung im Detail geprüft und analysiert. Die Lagerausführungen wurden entsprechend modifiziert und in den zwei neuen Baureihen umgesetzt. Sie schließen somit eine Lücke im ABEG-Standardangebot. Denn für Anwendungen mit extremen Anforderungen an höheren Drehzahlen oder schweren Belastungen waren bisher kostenintensive und in der Regel mit langen Lieferzeiten verbundene Individuallösungen erforderlich, da die bislang verfügbaren Katalogprodukte an ihre Grenzen stießen. Bei steigenden Umdrehungszahlen beispielsweise führen suboptimale Befettung, Toleranzen und Dichtungssysteme zum vorzeitigen Lagerausfall. Erhöhte Wärmeentwicklung durch Reibung der Dichtung sowie Rundlaufungenauigkeiten beeinträchtigen die Lebensdauer. Zudem kann Geräuschentwicklung entstehen. Zu hohe Belastungen führen zu vermindertem Schmierfilm oder sogar dessen vollständigem Abriss; die Folge ist metallischer Kontakt zwischen Kugel und Laufbahn. Die dadurch entstehenden Schäden führen ebenfalls zu vorzeitigem Lagerausfall. Schadhafte Dichtungen verlieren unter diesen Bedingungen die Funktion, ein Austreten des Schmierstoffs zu vermeiden. Dieser sollte über die gesamte berechnete Lebensdauer ausreichend im Lager vorhanden sein.
Standardmäßig Höchstleistung
Die leistungsfähigere Dichtung 2RSDD

Speziell auf diese Anforderungen wurden die Ausstattungskomponenten der zwei neuen Baureihen in dem neu geschaffenen Leistungssegment abgestimmt.
Die neue Kugellagerreihe – ausgelegt für hohe Drehzahlen - eignet sich unter anderem für den Einsatz in Elektromotoren und -werkzeugen, Drehgebern, Haushaltsgeräten, Klimaanlagen, Ventilatoren, Bürotechnik und Medizintechnik. Hier wurde besonders darauf geachtet, dass die Lagerluft durch Einengung der Toleranz auf die hohen Geschwindigkeiten angepasst ist. Die Restlagerluft nach dem Einbau lässt sich somit in der Konstruktion besser ermitteln und einstellen. Aus den hohen Geschwindigkeiten resultiert für jedes Lager ein individuelles Geräuschverhalten. Um verbesserte Laufeigenschaften bei höherer Geschwindigkeit zu erreichen, musste eine Verbesserung hinsichtlich der Oberflächengüte, der Befettung, der Lagerluft als auch der Dichtung erfolgen. So werden diese schnelllaufende Wälzlager mit einem geräuscharmen, hochreinen Fett für einen Temperaturbereich von -40 °C bis +150 °C ausgestattet. Es zeichnet sich durch ein hervorragendes Anlaufverhalten aus. Die durch diese Befettung realisierbare Höchstleitung erforderte eine zuverlässigere Dichtungstechnik, um weder ein Erwärmen und Herausdrängen des Schmierstoffes noch das Eindringen von Fremdstoffen ins Lagerinnere zu vermeiden.
Mit der Dichtungsvariante 2RSDD (beidseitig in Nut geführte, axial anliegende schleifende Gummidichtung) wurden hervorragende Ergebnisse erzielt. So konnte die Eigenerwärmung um 10 °C gegenüber der RS-Standarddichtung reduziert werden, was unmittelbaren lebensdauerverlängernden Einfluss hat. Optional wird Findling eine noch reibungsärmere berührungslose Variante (2RW) anbieten.
Die Tests auf dem Leistungsprüfstand zeigten ferner, dass die für hohe Umdrehungsgeschwindigkeiten optimierten Produkte bei der Geräuschprüfung eine deutlich geringere Schwingbeschleunigung haben als die Referenzklasse Premium. Sie erreichen auch eine deutlich reduzierte Temperatur. Die tatsächliche Lebensdauer verdreifachte sich gegenüber den Referenzwerten einer nominellen Lebensdauerberechnung für Premium-Lager.

Keine Last mit der Schwerlast
Hochwertige Befettung verlängert Lebensdauer

Bei den Kugellagern für den Schwerlastbereich sind die Dichtungen und die Befettung die funktionskritischen Konstruktionselemente. Die für hoch belastete Anwendungen wie im Krananlagenbau, in Baumaschinen oder in der Fördertechnik neu konzipierte Lagerreihe muss rauen Betriebsbedingungen standhalten. Verbesserungen der Lebensdauer wurden durch Einsatz der leistungsfähigeren 2RSDD-Dichtungen erreicht. Ferner werden die Hochlastwälzlager mit dem Sonderfett Shell Alvania EP2 auf Lithium-12-Hydroxystearat- und Mineralölbasis sowie Hochlastadditiven (EP-Zusätzen) ausgestattet. Nach Auswertung der Lebensdauer- und Vergleichstests, die mit ausgewählten Baureihen auf dem Leistungsprüfstand gefahren wurden, konnte bei den neuen Lagern für den Schwerlast-Einsatz eine um mindestens 50 Prozent längere Lebensdauer als die der Referenzklasse Premium nachgewiesen werden.

Fazit
Findling ist es gelungen, ein neues Leistungssegment sowohl für den Einsatz im höheren Drehzahlbereich als auch im Schwerlast-Bereich durch wohlüberlegte Modifikationen im Wälzlageraufbau zu schaffen, bei dem die Lagerlebensdauer der Wirtschaftlichkeit in nichts nach stehen muss. So können leistungsfähigere Baugruppen einfach, schnell und effizient, aber auch nachhaltig konstruiert werden.
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ABEG® - Die Dienstleistungsmethode für die globale Wälzlagerbeschaffung der ABEG Holding.

ABEG-Test
1. Februar 2010 schliessen [X]
Wälzlagerverhalten auf dem Prüfstand
ABEG-Kunden profitieren: Leistungsfähigkeit praxisnah getestet

Jeder theoretischen Wälzlagerauslegung folgt die Frage nach ihrer praktischen Reproduzierbarkeit. Wo das reine Vertrauen in Berechnungsformeln und Katalogangaben nicht ausreicht, müssen Testreihen gefahren werden. Ein aufwändiges und zeitintensives Unterfangen – meist mit Kapazitätsengpässen im eigenen Prüflabor verbunden. Kunden der ABEG-Holding haben nun Zugriff auf einen besonders flexiblen Leistungsprüfstand: Neben reinen Lebensdauertests lassen sich auch Produktvergleiche unter einheitlichen Betriebsbedingungen realisieren.

Wälzlagertechnik ist ein weites Feld: Hunderte Hersteller bieten Zigtausende Lagertypen und -ausführungen mit den unterschiedlichsten Leistungseigenschaften. Diese lassen sich über reine Katalogdaten oft nur unzureichend vermitteln. Das Image eines Produktes hängt daher unmittelbar mit der Markterfahrung zusammen. „Vertrauen ist gut, Kontrolle besser“ – getreu diesem Motto stellt sich für Anwender grundsätzlich die Frage nach der Abweichung zwischen rechnerischer Leistungsfähigkeit laut Katalog und tatsächlicher Leistungsfähigkeit in der Anwendung. Um aufwändige Tests und Lastprüfungen zu verkürzen, stellt der Wälzlagerspezialist seinen Kunden nun einen Leistungsprüfstand zur Verfügung.

Mit der ABEG-Methode können Anwender unter vier verschiedene Leistungsklassen wählen. Dies erfolgt in der Konstruktionsphase über die Softwarelösung ABEG-Quickfinder. Die in der Theorie ermittelten Optimierungspotenziale können nun in einer zweiten Stufe anhand konkreter Anwendungsparameter auf dem Leistungsprüfstand bewiesen werden. „Grundsätzlich lassen sich große Preisvorteile beim Wechsel in eine niedrigere Leistungsklasse erzielen“, weiß Uwe Leimenstoll aus dem Qualitätsmanagement bei der ABEG-Gruppe. „Umso mehr gewinnt die Überprüfung und somit der Nachweis der Leistungsfähigkeit an Bedeutung.“ Die ABEG-Holding  verlässt sich daher nicht nur auf die Katalogangaben, sondern untersucht die Leistungsfähigkeit der Produkte eigenständig. Hierzu wurde ein speziell auf die Anforderungen des Leistungsvergleiches und der Lebensdauerermittlung abgestimmter Wälzlagerprüfstand konstruiert, erprobt und nun freigegeben.

 

Vorsprung durch Wissen

Um die am Weltmarkt verfügbaren Produkte übersichtlich zu gestalten und dem Kunden das am besten geeignete Lager anbieten zu können, hat Findling die ABEG-Methode entwickelt: Sie unterteilt den Angebotsmarkt in vier Leistungsklassen. Für jede einzelne wird ein Lebensdauerbeiwert definiert, aus dem sich die Mindest-Lebensdauer ableitet, ermittelt nach der gültigen Norm DIN ISO 281. So muss ein Lager der höchsten Leistungsklasse (Premium) 100 Prozent der normierten Lebensdauer erreichen, für ein Lager der dritten Klasse (Eco) werden nur 60 Prozent Erfüllung gefordert.

Es können nicht nur die theoretischen Werte – Katalogangaben – anhand von Praxisdaten dokumentiert, bestätigt oder korrigiert, sondern zudem verlässliche Aussagen über das Produktverhalten bei spezifischen Betriebsbedingungen getroffen werden. Der Leistungsprüfstand von beantwortet zuverlässig, welche Lebensdauer bzw. welche Tragzahl von einem Produkt A garantiert werden kann, welche Lebensdauererwartung Produkt A gegenüber Produkt B hat, und wie sich Produkt A im konkreten Anwendungsszenario in Abhängigkeit von Drehzahl, radialer Belastung, axialer Belastung und Temperatur verhält.

 

Der Praxistest

Der Prüfstand besteht aus zwei parallelen Stationen, die jeweils mit zwei Prüflingen bestückt sind. Bei jedem Durchlauf werden damit vier Lager gleichzeitig getestet. Die Prüflast wird radial über ein Hebelsystem aufgebracht. Um die Zahl der prüfbaren Lagertypen und Lastfälle zu erweitern, ist zudem eine Vorrichtung zur axialen Vorspannung integriert. Eine integrierte Ölumlaufschmierung kann unterschiedliche Temperaturvorgaben durch Erhitzung und Abkühlung steuern. Die dokumentierte Prüfung des Lagerzustandes erfolgt durch die Beobachtung der Geräusch- bzw. Schwingungszunahme und der Temperaturentwicklung am Außenring. Somit lässt sich unter den gleichen Umgebungseinflüssen beispielsweise Folgendes prüfen: Wie viel früher fällt Produkt A gegenüber Produkt B aus? Mit welcher Leistungsklasse erreiche ich meine geforderte Mindestlebensdauer? Welche Eigenerwärmung hat das Lager in meinem Anwendungsszenario maximal? Welche Auswirkung hat die Lagererwärmung auf das Geräuschverhalten? Welche Auswirkungen hat die Wahl der Befettung auf Temperatur und Geräusch?

Parallel zu kundenindividuellen Tests wird der Leistungsprüfstand auch zur kontinuierlichen Qualitätsüberwachung und zur Lieferantenqualifizierung eingesetzt.

1. Dezember 2009 schliessen [X]
Wälzlagerauslegung - Die häufigsten Fehler in der Praxis
Die Auswahl und Auslegung von Wälzlagern gehören zum Tagesgeschäft von Konstrukteuren.

Das gilt ebenso für die weitere Spezifikation der Ausstattungskomponenten. Doch gestaltet sich dies nicht immer einfach, denn es sind wichtige Parameter wie Passungen, Lagerluft, Montageart und Lagerart zu beachten. Findling Wälzlager hat die häufigsten Konstruktionsfehler im Rahmen des Qualitätsmanagements zusammengetragen, ausgewertet und gibt präventive Tipps für die Praxis.

Demnach belegt die falsche Wahl des Schmiermittels Platz 1 im Fehler-Ranking. „Das ist wenig überraschend“, beurteilt Juri Braun, Konstrukteur und Anwendungsberater bei dem Karlsruher Wälzlagerspezialisten, den Spitzenreiter. „Es ist nahezu unmöglich, die unzähligen Produkte der diversen Hersteller richtig zu bewerten.“ Uncharakteristische Geräusche, unruhiger Lauf oder ungleichmäßiges Temperaturverhalten sind häufige Merkmale für falschen, zu wenig oder zu viel Schmierstoff. Bei außerplanmäßigen Betriebsbedingungen, zum Beispiel unerwartet hohen Temperaturen, kann das Schmiermittel verdampfen, der Verdichter setzt sich im Lager ab, der folgende Trockenlauf führt zum Defekt des Lagers.

 

Der Teufel steckt im Detail

Faktoren wie Betriebstemperaturen, Drehzahl, Druckverhältnisse, Umwelteinflüsse und Lagerbelastungen sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden. Spezielle Fette mit Eigenschaften wie Geräuscharmut, Leichtlauf oder Langlebigkeit werden von verschiedenen Wälzlagerherstellern empfohlen. Es zählt aber nicht nur Qualität, sondern auch Quantität. In der Regel werden Wälzlager mit 30 Prozent Befüllung des Leerraums angeboten. Es gibt jedoch Varianten mit einer Minderbefettung von beispielsweise 20 Prozent. Gerade bei Aspekten wie Anlaufmoment, Energieeffizienz und Leichtlauf muss die Befettung individuell festgelegt werden.

Der Tipp des Fachmanns: Schon bei der Konstruktion sollte man darauf achten, dass Feuchtigkeit oder Schmutz nicht an die Lager kommen kann. Auch bei Anwendungen, die theoretisch keine besonderen Bedingungen erfüllen müssen, empfiehlt es sich, auf Qualität zu setzen. „Als Faustregel gilt: Bei zu viel Fett sorgt der Haftgleiteffekt für einen höheren Verschleiß, bei zu wenig Fett sinkt die Fett-Lebensdauer“, weiß Braun.

 

Eine Frage der Toleranz

Als zweithäufigsten Fehler nennt Braun die falsche Wahl der Toleranzen im Zusammenspiel von Wellen- und Gehäusepassung sowie gewählter Lagerluft und führt ein Beispiel aus der Praxis an: Ein Miniatur-Rillenkugellager 624-ZZ wird mit einer geringeren Lagerluft M2 und einer Standard-Toleranzklasse P0 montiert. Die Welle hat aufgrund des Festsitzes eine Übermaßpassung von n6. Theoretisch kann bei dieser Zusammensetzung ein Übermaß von zirka 24 µm entstehen. Verrechnet man die Mindestlagerluft 3 µm mit den 24 µm Übermaß, ergibt sich eine Einfederung je Wälzkörper von etwa 10 µm. Bei einem Miniaturlager kann so ein Übermaß uncharakteristische Geräusche und ungleichmäßiges Temperaturverhalten zur Folge haben. Um dies zu verhindern, empfiehlt Findling Wälzlager anwendungsbezogen ein Miniaturlager mit M3 oder M4 Lagerluft mit einer entsprechenden Wellentoleranz von  j6 oder k6.

Schwergängigkeit, Geräuschentwicklung oder hoher Verschleiß sind oft Anzeichen für eine zu geringe oder zu große radiale Vorspannung im Lager. Beim Festlegen von Lager und Toleranzen sollten immer die maximalen Toleranzen beachtet werden. Erfahrene Konstrukteure wählen bei Anwendungen, die einen festen Lagersitz benötigen und bei denen ein leichter ungleichmäßiger Lauf akzeptabel ist, Lager mit erhöhter Lagerluft. In kritischen Fällen sollte der Lieferant Auskunft darüber geben, mit welchem Mittelwert und Varianz innerhalb einer Toleranzklasse und der Lagerluft im Standard gefertigt wird; Premium-Hersteller fertigen oft in herstellerspezifischen engeren Toleranzen, die bei einem Herstellerwechsel unerwartet Probleme bereiten können.

 

Am falschen Platz gespart

Die Einsparung bei einer günstigeren Dichtung ist im Vergleich zu dem höheren Risiko nicht erwähnenswert, aber dennoch gängige Praxis: Platz 3 der häufigsten Konstruktionsfehler kann zur Verschmutzung des Schmiermittels führen und Lagerlebensdauer verringern; schon leichte Verunreinigungen können eine Lebensdauerreduktion von bis zu 50 Prozent bewirken. Je besser die Dichtung, desto schmutzfreier das Fett und desto höher die Lebensdauer.